Saigon und der Umgang mit dem Vietnamkrieg

Saigon (Ho-Chi-Minh-City) ist eine grosse, pulsierende und dynamische Metropole. Es sind die Gegensaetze, die die Stadt praegen: grosse Markthallen, moderne Einkaufszentren, bedrueckende Kriegsmuseen, erholsame Parkanlagen, kleine Cafes und ein nie endendes Verkehrschaos. All das macht die Metropole zu einem interessanten Erlebnis.

Die Zeitzeugnisse der Kriege, allen voran der Vietnam Krieg, findet man in und um Saigon. Wir haben eine, fuer Touristen erhaltene Tunnel-Anlage besucht. Einerseits eindruecklich, wie die Vietkong in diesen Tunnels gelebt haben, auf der anderne Seite die fast schon pervers anmutende Shooting Range. Hier kann der Tourist, fuer kurze Zeit und ein beachtliches Entgeld, mit Maschinengewehren und AK47 spielen. Naja, die Range sorgt auf jeden Fall fuer die passende akustische Untermalung.

Auch ein Kriegsmuseum kann man in Saigon besuchen. Hier werden die verschiedenen Phasen des Krieges aufgezeigt. Auch werden hier, vorallem mit sehr schwerverdaulichen Bildern die gewalt und Zerstoerung dieses Kriegs an Mensch und Umwelt dargestellt. Sehr intensiver Geschichtsunterricht. Die Objektivitaet mag man in dieser Situation nur am Rande etwas Vermissen.

Wer sich in Saigon bewegt, findet heute eine dynamische, und attraktive Stadt, welche ihre Vergangenheit nicht verleugnet, aber auch nicht zur Schau stellt.

Und ab nach Vietnam

Wir entscheiden uns ueber den Wasserweg nach Vietnam zu reisen. Unser Ziel: Can Tho. Nach einer sehr langen Bootsfahrt und dem Grenzuebertritt bewegten wir uns endlich wieder auf dem Festland. Und zwar in einem Zigaretten-Schmuggel-Bus.

Wir waren umgeben von diesen Glimmstaengeln. Im Handschuhfach, unter dem Armaturenbrett und in jedem Seitenfach waren Paeckchen untergebracht. Der Fahrer band sich die Dinger um den Bauch und sein Helfer um die Beine.

Aber der Bus erreichte ohne Verspaetung sein Ziel. Willkommen in Can Tho, Vietnam.

Can Tho ist die groesste und wichtigste Stadt im Mekong Delta und auch ein beliebtes Reiseziel von Pauschaltouristen, die von Saigon aus eine Tour ins Delta buchen bevor sie dann nach Hause fliegen. Das Mekong Delta ist eines der groessten Deltas der Welt. Der Mekong formt hier, zusammen mit vielen kleinen Nebenfluessen und Kanaelen, eine einzigartige Landschaft.

Im Delta bewegt sich alles auf den Wasserwegen. Can Tho ist ein guter Startpunkt um die schwimmenden Maerkte zu besuchen. Auf Booten verkaufen die Leute Fruechte, Gemuese und alles, was sonst noch so an Essbarem gebraucht wird. An langen Holzstangen werden die Produkte aufgehaengt, die das jeweilige Boot zu verkaufen hat. So kann man schon von weitem sehen, wo man hinrudern muss.

 

Another day in paradise

Eine Mischung aus "The Beach" und "Robinson Crusoe". Eine sehr treffende Beschreibung der letzten Tage. Wir waren auf der Insel Koh Totang und goennten uns eine Auszeit von allem. Kein Strom, kein Internet und noch viel weniger News.

Wir waren mehrheitlich mit Schlafen, Essen, Lesen, Schnorcheln, Baden und Nichtstun beschaeftigt. Jeden Tag gab es ein Buffet mit frischen Koestlichkeiten. Meist war auch frisch gefangener Fisch auf der Speisekarte. Dazu je nach Lust ein bisschen Tee, Wasser, Bier oder Wein. Was will man mehr.

Auch unsere Unterkunft war der Hammer. Ein selbstgebautes Bungalow mit dem einladenden Namen "Fish in the Sky". Ein kleiner Sitzplatz mit zwei Haengematten direkt davor sowie einem einladenden Gemeinschaftsbereich fuer alle Inselbewohner.

Hier dreht sich die Erde noch ein bisschen langsamer.

robinson crusoe

Khmers Rouges und die Kriege in Kambodscha

Phnom Penh, die Hauptstadt Kambodschas ist ein spezielles Pflaster. Sehr geschaeftige Khmer (Kambodschaner) fuellen die Strassen und Maerkte von frueh bis spaet. Sehr aufgeraeumt wirkt vor allem die Flusspromenade und die Innenstadt. Tolle Cafes und Restaurants findet man so gut wie an jeder Ecke.

Im Gegensatz dazu steht die tragische Vergangenheit. Die vor etwas mehr als 30 Jahren beendete Beherrschung der Khmers Rouges ist noch an vielen Orten gegenwaertig. Museen und Schauplaetze klaeren die Besucher heute darueber auf, welche Graeueltaten damals zur Tagesordnung gehoerten.

An die Kueste weitergereist, besuchten wir einen Nationalpark in der naehe von Kampot. Dieser Park beinhaltet eine verlassene Hillstation. Diese wird von den Einheimischen Ghost Town genannt. Sehr eidruecklich ist das alte Hotel/Casino, welches von den Franzosen in den 20er Jahren gebaut wurde. Seit ca. 40 Jahren ist es verlassen und der Natur ueberlassen. Mutige koennen aber auch heute noch durch die Flure, Keller und Zimmer gehen und das pompoese Haus erforschen. Die ganze Hill Station wurde durch den Krieg gegen die Vietnamesen zurueckgelassen und wird in den naechsten ahren von chinesischen Investoren wiederbelebt.

Hier noch ein paar Bilder...

Ab zu den Khmer in Ankor

Nach ein paar weiteren Tagen in Bangkok sind wir in Kambodscha angekommen. Genauer gesagt in Siem Reap. Dieses kleine Staedtchen ist der Ausgangspunkt fuer die Ruinen von Ankor.

Die Ruinen sind ziemlich eindruecklich. Neben dem bekannten Hindu-Tempel "Ankor Wat" ist vorallem der Tempel "Ta Phrom" sehenswert. Dieser diente unter anderem auch als Kulisse fuer den Film "Tomb Raider". Das ganze Gelaende ist insgesammt ca. 1000 Km2 gross und wird am besten mit einem TukTuk erkundet. Nach 2 bis 3 Tagen wird der normalsterbliche aber sicher langsam Tempelmuede. 

Siem Reap als Staedtchen ist sehr erholsam. Alles wirkt ein bisschen kitschig, ist aber dennoch sehr angenehm. Es ist aber als DER touristische HotSpot in Suedost-Asien total ueberlaufen mit Touristen jeglicher Art.

Dies bewegte uns zur Weiterreise nach Phnom Penh, der Hauptstadt von Kambodscha. Hier ist das grenzenlose Ueberangebot von TukTuks das erste, was ins Auge beziehungsweise ins Ohr faellt. Da werden doch gleich Erinnerungen an Indien wach. 

Wir werden in den naechsten Tagen an die Kueste im Sueden von Kambotscha weiterziehen und hoffentlich einige Tage an ruhigen Straenden verbringen...

 

 

Hsipaw und zurück nach Bangkok

Wir dachten uns es sei eine gute Idee mit dem Zug das kleine Bergdorf zu erreichen. Nun dem war nicht so. Mit schweizerischer Pünktlichkeit standen wir um 3.30 Morgens wartend am Bahnhof. Der Zug sollte um 4 Uhr losrollen. 3 Stunden später standen wir immer noch wartend am Bahnhof und es wurde uns versichert, dass der Zug jeden Moment eintreffen sollte.

Um 8.15 Uhr war es dann so weit. Der Zug rollte mit 4 Stunden verspätung endlich los. Quitschend schaukelten die Wagons zwischen Felsen hindurch, an Reisfeldern vorbei und über ein Viadukt auf ca. 1800m hoch. Immer wieder wurde bei einem kleinen Bahnhof angehalten und Frauen und Kinder priesen ihre Snacks den hungrigen Pasagieren an. 

Nach ca. 11 Stunden Fahrzeit erreichten wir Hsipaw. Wir fanden rasch ein Zimmer und waren froh nach diesem langen Tag endlich ins Bett zu fallen.

In den nächsten Tagen machten wir mit einem britischen Pärchen, das wir auf der Zugfahrt kennen lernten, verschiedene kleine Wanderungen in die umliegenden Dörfer und Klöster. Die Leute waren sehr freundlich und überall wurde uns Mingalaba (Hallo) zugerufen. Die Kinder hatten grosses Interesse an der Kamera und freuten sich riesig wenn sie sich auf dem kleinen Display erkannten.

Wir genossen die Zeit in diesem von Touristen noch weitgehend unentdeckten Ort. Nach 4 Tagen mussten wir jedoch die Rückreise nach Yangon antreten damit wir unser Flieger rechtzeitig erwischten. Wir entschieden uns dieses Mal für den Bus.

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Bagan und Inle-See

Wir entschieden uns Richtung Westen zu reisen und Bagan zu besuchen. Das 40km2 grosse Tempelareal mit seinen 2230 Monumenten ist wohl eines der bekanntesten Reiseziele in diesem Land. So machten wir uns auf riesen Touristenschwärme gefasst. Umso mehr erstaunte es uns, dass wir unter Tags vollkommen alleine mit dem Velo zwischen den vielen Pagoden rumradeln konnten.

Wir fragten uns wo wohl all diese Touristen geblieben waren und bekamen promt eine Antwort. Als wir es uns am frühen Abend für ein paar Sonnenuntergangsfotos auf einer Pagode bequem machen wollten, waren wir nicht die einzigen die diese Idee hatten. 

Auf einem Ameisenhaufen geht es ruhiger zu und her. Wir wunderten uns, wo bloss all diese Touristen plötzlich her kamen. Busladungen voll wurden sie zu genau dieser einen Pagode gefahren, die wir uns am Nachmittag ausgesucht hatten. Das war vielleicht ein Spektakel.

Unsere Weiterreise zum Inle-See traten wir früh Morgens um 3.30 an. In einem Chickenbus fuhren wir auf einer staubigen und holprigen Strasse auf 875MüM hoch. Völlig verknittert (ja wir werden langsam alt) kamen wir nach 13 Stunden am See an.

Der 22km lange und 11km breite Inle-See ist bekannt für seine schwimmenden Gärten. Umgeben ist der See von den bis zu 2000m hohen Shan-Berge, darum dachten wir, uns erwartet ein etwas kühleres Klima. Weit gefehlt. Es war so richtig warm und feucht da im März die "Heisse Zeit" beginnt.

Wir unternahmen mit einem Motorboot eine Tour die verschiedene Sehenswürdigkeiten beinhaltete. Unter anderem ein Markt, eine Zigarrettenfabrik und eine Weberei, eine weitere goldene Pagode, die schwimmenden Gärten und ein Kloster mit springenden Katzen. Obwohl wir auch in verschiedene, als Lokale Kunsthandwerk-Ateliers getarnte Touristen Geschäfte gebracht wurden, war die Tour sehr interessant.

Hier am Inle-See trennten sich die Reisewege von uns und den beiden anderen Schweizer, da sie einen früheren Flug zurück nach Bangkok hatten.

Wir entschieden uns noch das kleine Bergdorf Hsipaw zu besuchen.

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Ankommen in Myanmar

Von Bangkok aus sind wir nach Yangon, Myanmar eingeflogen. Yangon ist eine typische Grossstadt. Viel Verkehr und überall Strassenhändler. Nach Indien sind wir uns jedoch gewöhnt an das hektische Treiben auf engem Raum und darum fanden wir uns sehr schnell zurecht.

Auch das Essen ist für uns nicht neu. Von Indisch über Thai zu Chinesisch findet man alles. Die Leute sind sehr hilfsbereit und freundlich. Die Verbindung zur Aussenwelt gestaltete sich etwas schwierig, jedoch ist das gar nicht so schlimm, wenn man bedenkt was gerade auf unserer Kugel so vor sich geht.

Unser nächster Stopp war Mandalay, das Reisezentrum des Landes. Von dort aus unternahmen wir einen kurzen Ausflug nach Pyin U Lwin wo wir dem kühleren Klima fröhnten. Zurück in Mandalay trafen wir Denise und Thomas, die wir schon in Indien kennen gelernt haben. Die nächsten 2 Wochen reisten wir gemeinsam durch Myanmar.

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Bangkok

Eine super Stadt. Obwohl die Stadt mehr als 7 Mio. Einwohner zählt ist es hier sauber. Es gibt auch viele kleinere oder grössere Ruheoasen mitten im Zentrum. Herrlich! Die Menschen sind freundlich und das Essen ist phantastisch.

Zwei Freunde, die in Bangkok leben, hatten für uns viele interessante Infos und wir konnten die Stadt so richtig kennenlernen. Wir besuchten den Königspalast, schlenderten durch riesen ShoppingMalls und Märkte und genossen die vielen Früchte die es hier überall zu kaufen gibt.

Aus wettertechnischen Gründen haben uns entschlossen, dass wir weiter nacht Yangon reisen und uns zuerst Myanmar anschauen. Wir sind schon sehr gespannt was wir dort alles erleben werden.

(Ein riesen Dankeschön an Simone und Patrick)